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Stille Andacht in der Stadtkirche

Umdenken einläuten

Die Evangelische Kirchengemeinde Wermelskirchen lud ein zu einer stillen Andacht in der Stadtkirche am Freitag, 19. Juni um 20 Uhr. Die Andacht begann mit dem Läuten der Sterbe-Glocke ab 20 Uhr zum Gedenken der vielen Tausend Flüchtlinge, die im Mittelmeer den Tod fanden. Danach wurde für eine Politik gebetet, die künftig das Sterben von Menschen auf der Flucht verhindert. Im Gemeindehaus Tente läuteten gleichzeitig die Glocken, und es wurde gebetet.

Damit nahm die Evangelische Kirchengemeinde Wermelskirchen den Appell des Katholischen Kölner Kardinals Woelki auf, an diesem Abend für eine „Globalisierung der Nächstenliebe“ einzutreten. In Absprache mit Pfarrer Knab von der Katholischen Pfarrgemeinde läuteten somit um 20 Uhr nicht nur die Glocken der Katholischen Kirchen in Wermelskirchen, sondern auch die Glocken der Evangelischen Stadtkirche und des Gemeindehauses Tente.

 „Wir haben in den letzten Monaten viele Flüchtlingsschicksale im persönlichen Gespräch kennen gelernt, die uns tief betroffen gemacht haben“, erklärt Pfarrerin Cornelia Seng von der Initiative. „Diese Betroffenheit bringen wir ein ins Gebet. Und wir wollen ein Umdenken einläuten in der großen Politik und auch in der Politik vor Ort“, ergänzt Pfarrerin Seng.

Auch zahlreiche Flüchtlinge waren zu dieser Andacht in die Stadtkirche gekommen, und vor der Kirche stand man noch lange im Gespräch beisammen. Auch der 8jährige Samir aus dem Irak war dabei, der vor zwei Tagen mit seinen Eltern in Wermelskirchen eingetroffen war. Über viele Sprachgrenzen hinweg kamen Kurden und Syrer, Albaner und Serben, Muslime, Jesiden und Christen miteinander in Kontakt. Dies wird sich fortsetzen im Café International an jedem Donnerstag um 19.15 Uhr in der Jugendetage des Ev. Gemeindehauses.

Mehr als 150 Personen sind inzwischen unserem Netzwerk „Willkommen in Wermelskirchen“ beigetreten. Viele sind täglich engagiert dabei, in Wermelskirchen eine Willkommenskultur zu leben.